
Viele Reiter glauben, dass sie beim Pferde führen vorne gehen müssen.
Das ist leider ein Irrtum. Denn vorne zu gehen ist kein Zeichen von Führung.
Richtig führen Sie, wenn Ihr Pferd die gewünschte Position vor, neben oder hinter Ihnen beibehält.
Sicherheit hat oberste Priorität beim Umgang mit Pferden
Unsere Tipps richten sich ausschließlich an Erwachsene mit Pferde-Erfahrung
Berücksichtigen Sie immer Einsatz- und Umgebungs-Bedingungen
Für Schäden an Personen, Tieren und Sachen haften wir nicht
Führtraining Pferd: Die unterschiedlichen Positionen beim Führen festigen
Beim Führtraining soll Ihr Pferd vor, neben oder hinter Ihnen gehen, ohne dass Sie es ständig korrigieren müssen.
Das bereichert nicht nur Ihren Trainingsalltag, sondern fördert die Harmonie zwischen Ihnen und Ihrem Pferd.
Die Führposition direkt vor dem Pferd: Gut für Ihr Pferd – Schlecht für Sie
Diese Führposition ist für Ihr Pferd am bequemsten. Und für Sie am gefährlichsten!
Ihr Pferd orientiert sich dabei nur an Ihrer „Schweifrübe“ und träumt vor sich hin.
Wird es von hinten erschreckt, springt es nach vorn. Dabei kann es Sie an Wirbelsäule oder Beinen verletzen.
Benutzen Sie für enge Durchgänge oder schmale Wege vorsorglich ein 3,5 m langes Führseil.
Damit haben Sie mehr Sicherheits-Abstand zu Ihrem Pferd als mit einem normalen Anbindestrick. LESEN SIE AUCH: Kein Bodenarbeitsseil: keine Chance bei Rangstreitigkeiten
Die „Notfall“-Führposition schräg vor dem Pferd
In kritischen Situationen denkt Ihr Pferd an Flucht. Fordern Sie es dann auf, schräg hinter Ihnen zu gehen.
Diese Position kennt Ihr Pferd von Fohlen an. Bei Gefahr folgte es seiner Mutter mit dem Kopf an deren Flanke.
Sobald Sie schräg vor Ihrem verunsicherten Pferd gehen, rufen Sie dieses Sicherheits-Gefühl bei ihm hervor.
Gleichzeitig stärken Sie das Vertrauen Ihres Pferdes zu Ihnen, ohne etwas besonderes dafür tun zu müssen.
Selbst wenn Ihr Pferd von hinten erschreckt werden sollte, wird es Sie bei einem Sprung nach vorn kaum verletzen.
Die „Alltags“-Führposition neben der Pferdeschulter
Gehen Sie in ca. 0,5 m Abstand neben der Pferdeschulter. Geben Sie Ihrem Pferd so viel Führseil, dass zwischen Ihrer Hand und dem Halfter ein großes „U“ entsteht.
In dieser Position hat Ihr Pferd zwar die Nase vorn, aber die Führung haben Sie. Denn Sie fordern von Ihrem Pferd:
- Position und Abstand beibehalten, also Spur halten, nicht überholen, nicht zurückfallen
- Sie beim Führen nicht zu rempeln oder abzudrängen
- wie ein Pfadfinder vorauszugehen und ständig aufmerksam zu sein
- sich nicht getrieben zu fühlen, obwohl Sie neben ihm gehen
Diese Führposition ist eine gute Vorübung für fortschrittliches Handpferd-Reiten. Dabei läuft das Handpferd leicht schräg vor dem Führpferd.
Die Königsdisziplin: Führen neben oder hinter der Hinterhand
Diese Führposition erfordert großes Vertrauen zueinander. Lassen Sie dieses Vertrauen langsam wachsen.
Arbeiten Sie sich im Lauf von Wochen mit vielen Wiederholungen von der Position neben der Pferdeschulter nach hinten zur Kruppe.
Diese Führposition eignet sich hervorragend, Ihr Handpferd-Reiten zu perfektionieren. Sie genießen dabei Ihr Pferd in freier Bewegung.
Ihr Handpferd läuft dann vor Ihnen bzw. Ihrem Führpferd. Walter Feldmann zeigt das auf dem Foto in beeindruckender Weise.
Trainieren Sie mit Ihrem Pferd die verschiedenen Führpositionen vor, neben oder hinter Ihnen.
Sie bereichern damit Ihren Trainingsalltag und fördern Ihr gegenseitiges Verständnis.
Sie beugen Gefahren und Verletzungen vor.
Steigendes Pferd: Das brauchen die wenigsten Reiter (außer bei Zirkuslektionen)
Ein steigendes Pferd will imponieren. Sowohl in der Pferde-Herde als auch in der Pferd-Mensch-Herde.
Ein Pferd steigt, um seinen Führungsanspruch durchzusetzen. Es will andere Pferde oder Menschen zum Nachgeben und Weichen zwingen. Wer nicht nachgeben will, muss kämpfen.
Wenn ein Fohlen gegen Sie steigt, müssen Sie dies sofort und konsequent bekämpfen. Sonst haben Sie später ein Problempferd.
Richtig schlimm wird es beim Reiten: Wenn Ihr Pferd an der Hand steigt, dann wahrscheinlich auch unter dem Sattel.
Sie können aufgrund Ihrer Körpergröße ein steigendes Pferd nicht beeindrucken. Außerdem sind schlagende Pferdehufe gefährlich für Ihre Gesundheit.
Trotzdem müssen Sie die Rangordnungs-Diskussion mit Ihrem Pferd führen. Sie müssen ihm beweisen, dass Sie wie ein ranghohes Pferd denken und handeln.
Pferd steigt – Das Pferd hat fast immer Recht !
Meistens sind Kommunikations-Probleme für steigende Pferde verantwortlich! Entweder ein aktuelles Missverständnis oder langjähriger falscher Umgang mit dem Pferd durch Vorbesitzer.
Viele Pferde haben gelernt,
- dass Menschen körpersprachlich schlecht kommunizieren
- dass Menschen oft nicht bereit sind, Probleme zusammen mit dem Pferd zu lösen
- und dass es besser ist, seine Pferde-Interessen frühzeitig und massiv zu vertreten
Das sind die Pferde, deren Geschichten in den Reiterforen unter dem Stichwort ‚Pferd steigt an der Hand‘ erzählt werden.
Beim Pferd verladen ist Steigen besonders unangenehm. Mit einem individuellen Verladetraining können Sie auch dieses Problem beseitigen.
Meist mit Vorwarnung: Das Pferd steigt an der Hand
Bocken, Buckeln und Steigen sind Zeichen starken Widerstands. Sie kommen aber nicht aus heiterem Himmel: Pferde kündigen sie an.
Pferde signalisieren frühzeitig, wenn eine Situation unangenehm wird. Anfangs sanft und leise.
Überhört oder ignoriert der Mensch die leisen Botschaften, werden die Botschaften immer lauter. Schließlich unübersehbar laut: Das Pferd steigt an der Hand.
Bietet der Mensch seinem Pferd in einer Stress-Situation nicht die erbetene Hilfe, trifft das Pferd eine Entscheidung: Es läuft weg. Oder es steigt, wenn es am Weglaufen gehindert wird.
Mit mehr Aufmerksamkeit erkennt man die Botschaften eines Pferdes: z.B. lässt es sich schlecht halftern, es lässt sich ziehen, es versucht umzudrehen, es hat ständig Außenstellung.
Pferd steigt an der Hand: Beim Holen von der Koppel
Manchen Pferden fällt es schwer, sich von der Herde zu trennen.
Niederrangige Tiere fühlen sich nur in ihrer Herde sicher und geborgen. Leittiere lassen ihre Herde nicht gerne alleine zurück.
Beide Pferde-Typen signalisieren frühzeitig, dass sie nicht geholt werden möchten.
In der 1. Stufe der Widersätzlichkeit weicht das Pferd dem sich nähernden Menschen aus.
In der 2. Stufe lässt es sich nicht halftern oder es reißt sich nach dem Halftern los.
In der 3. Stufe bleibt es entweder wie festgewachsen stehen und ignoriert alle Aufforderungen zum Folgen.
Oder es lässt sich mühsam ziehen und bleibt schließlich so weit vor dem Koppeltor stehen, dass man dieses nicht öffnen kann.
Weiteres Ziehen führt in beiden Fällen der 3. Stufe oft zum Steigen an der Hand.
Mit den 7 Parelli-Spielen die Folgsamkeit verbessern
Beim Friendly Game lernt Ihr Pferd, dass von Ihnen Ruhe, Gelassenheit und Freundlichkeit ausgeht.
Spielen Sie es auf der Koppel, beim Führen, beim Putzen und auch beim Arbeiten. Streicheln Sie Ihr Pferd immer wieder, damit es Ihre Freundlichkeit schätzen lernt und Ihre Nähe sucht.
Beim Porcupine Game lernt Ihr Pferd, leichtem Zug oder Druck gelassen und folgsam nachzugeben. Es biegt den Hals, senkt den Kopf, kreuzt mit Hinter- und Vor-Hand, geht rückwärts.
Sie können das Porcupine Game zuerst im Roundpen oder auf einem kleinen Paddock spielen. Später auf dem Reitplatz und auch beim Spazierengehen.
Mit den 7 Parelli-Spielen verbessern Sie die Folgsamkeit Ihres Pferdes.
Das erspart Ihnen unschöne und gefährliche Kämpfe.
Stattdessen gewinnen Sie Vertrauen, Gelassenheit und Harmonie.
Pferd weigert sich vorwärts zu gehen
Tanja schreibt: Ich bin seit einem Jahr im Besitz eines ganz tollen älteren Haflingers. Er ist einwandfrei im Charakter, hat aber ein großes Problem, dass er sich nicht vom Stall wegführen lässt.
Er bleibt immer wieder wie angewurzelt stehen und lässt sich schwer überzeugen, dass alles in Ordnung ist, wenn wir vom Stall weggehen. Können sie mir sagen, was ich tun kann?
Erklärung des Pferde-Verhaltens
Genauso wie Menschen haben Pferde Vorlieben und Abneigungen. Dinge, die sie weniger gerne tun, die sie für unnötig halten oder die ihnen Angst machen.
Pferde schauen ganz genau hin, wenn der Mensch solche Dinge von ihnen verlangt. Ist der Mensch entschlossen oder gibt es vielleicht eine Chance, den Auftrag abzulehnen?
Durch Zögern oder Verweigerung zeigen Pferde, dass sie nicht mitspielen wollen. Manchmal hilft auch ein Ablenkungsmanöver. Das ist ihr gutes Recht. Wenn der Mensch sich leicht ablenken lässt, war er unentschlossen.
Korrektur des Pferde-Verhaltens
- Ziehen Sie Ihrem Pferd ein gut sitzendes Knotenhalfter an und befestigen Sie daran ein ca. 3,5 m langes, schweres Führseil (Bezugs-Quelle).
- Sprechen Sie ab jetzt nur noch ausnahmsweise mit Ihrem Pferd. Loben Sie Ihr Pferd durch Streicheln am Hals.
- Gehen Sie langsam und entschlossen vorwärts bis Ihr Pferd abbremst. Halten Sie dann sofort an und atmen Sie tief aus. Merken Sie sich diese Stelle; sie ist Ihr Ziel für alle weiteren Durchläufe.
- Richten Sie sich groß auf. Sagen Sie Ihrem Pferd mit fester Stimme: „Wir gehen jetzt noch 3 Schritte vorwärts und gehen dann wieder zurück“.
- Treten sie an. Zählen Sie jeden Schritt laut mit: „Drei – Zwei – Eins“. Danach halten Sie an und atmen erneut tief aus. Loben Sie Ihr Pferd durch Streicheln.
- Drehen Sie langsam um. Gehen Sie ebenso langsam zurück zum Ausgangspunkt. Wenn Sie dort ankommen, atmen Sie wieder tief aus. Loben Sie Ihr Pferd NICHT. Lob gibt es nur für etwas, was Ihr Pferd ungern macht. Machen Sie eine 30-Sekunden-Pause.
- Wiederholen Sie die Schritte 3. bis 6. noch zwei Mal. Beenden Sie danach diese Trainings-Einheit mit einer 10-Minuten-Pause. Gehen Sie mit Ihrem Pferd ein wenig grasen.
Sie können eine zweite und eine dritte Trainings-Einheit anschließen. Das reicht dann für diesen Tag.
Weiterüben ist das Geheimnis dauerhaften Lernerfolges
Den beschrieben Ablauf festigen Sie an mindestens 2 weiteren Trainings-Tagen. Wenn Ihr Pferd am letzten Trainings-Tag ohne zögern folgt, können Sie die Entfernung steigern.
Für die nächsten 3 Trainings-Tage gehen Sie 3 Schritte über Ihr bisheriges Ziel hinaus usw.
Freuen Sie sich über Ihre gemeinsamen Fortschritte. Übertreiben Sie es nicht. Der Lernerfolg kommt durch viele Wiederholungen – nicht durch Rekorde !
Verlangen Sie beim Verlassen von Herde und Stall NIE zu schnell zu viel von Ihrem Pferd !
Der Lernerfolg kommt durch viele Wiederholungen – nicht durch Rekorde !
Pferd geht nicht vorwärts und bockt
Susanne fragt: „Beim Führen geht mein neues Pferd Skelmir super mit, jedoch auf manchen Waldwegen sagt er: hier will ich nicht her. Das Problem ist, dass er dann bockig wird.“ (LESEN SIE AUCH: Pferd im Gelände: Gesund nachhause ist das Wichtigste!)
Erklärung des Pferde-Verhaltens
Ein Pferd folgt einem anderen Pferd, wenn es den anderen als ranghöher anerkennt. Trotzdem fragt es immer wieder einmal, ob die bisherige Rangfolge noch gültig ist.
In der Herde gibt ein ranghöheres Pferd schon bei der leisesten Frage eine ebenso leise wie deutliche Antwort. Und die Rangfolge bleibt wie sie ist.
Das rangniedrigere Pferd ist darüber aber nicht sauer. Im Gegenteil. Es ist sicher, dass sein Artgenosse führungsfähig und führungswillig ist. Dass er für seine Sicherheit sorgt und es ihm weiter folgen kann.
Aber wenn das bisher ranghöhere Pferd nicht richtig antwortet, kehrt sich die Rangfolge um. Das vorher rangniedrigere Pferd ist nun ranghöher und erwartet Folgsamkeit von seinem bisherigen Chef.
Und genau dies passiert immer wieder zwischen Menschen und Pferden. Es ist ein Problem des Menschen, nicht des Pferdes – Das Problem liegt immer zwischen den „kurzen Ohren“.
Korrektur des Pferde-Verhaltens
- Ziehen Sie Ihrem Pferd ein gut sitzendes Knotenhalfter an und befestigen Sie daran ein ca. 3,5 m langes, schweres Führseil (Bezugs-Quelle).
- Sprechen Sie ab jetzt nur noch ausnahmsweise mit Ihrem Pferd. Loben Sie Ihr Pferd durch Streicheln am Hals.
- Ein unwilliges Pferd mit menschlicher Kraft nach vorn ziehen ist unmöglich. Dennoch kann man es in Bewegung bringen. Man kann es über seine Vorhand ziehen.
- Stellen Sie sich dafür in ca. 2 m Abstand im rechten Winkel seitlich mit Blick zum Pferdekopf. Ziehen Sie am Führseil. Anfangs gibt Ihr Pferd nur mit Kopf und Hals nach.
- Wenn Sie weiterziehen, bewegt Ihr Pferd die Vorhand in Ihre Richtung.
- Jetzt gehen Sie auf die Kruppe Ihres Pferdes zu. Lassen es mit seiner Hinterhand einen ganzen Kreis gehen, bis es wieder in die ursprüngliche Richtung schaut.
- Dann gehen Sie in Ihrer ursprünglichen Richtung weiter.
Es ist gut möglich, dass Ihr Pferd mehrfach nachfragt, ob Sie ihm diese Antwort immer wieder geben.
Geben Sie ihm dieselbe Antwort so oft es sie haben möchte. Nach einigen Frage-und-Antwort-Runden wird es überzeugt sein, dass Sie fest entschlossen sind. Und es folgt Ihnen.
Verlangen Sie beim Antreten und Führen NIE zu schnell zu viel von Ihrem Pferd !
Der Lernerfolg kommt durch viele Wiederholungen – nicht durch Rekorde !
Pferd führen: Antreten und führen
Ein Pferd zu halftern und es hinter sich her zu ziehen hat nichts mit führen zu tun! Führen heißt: führen wollen und führen können.
Dazu gehören:
- für Sicherheit und Wohlergehen des Pferdes verantwortlich zu sein
- die Umgebung wahrzunehmen wie ein Pferd
- auf die Signale des Pferdes zu achten und darauf einzugehen
- eigene Bedürfnisse zugunsten der Pferd-Mensch-Herde zurückzustellen
- sich mit allen Gedanken auf die Führungs-Tätigkeit zu konzentrieren
Mit anderen Worten: Ein Pferd richtig führen ist Arbeit.
Führen ist Arbeit
Diese Arbeit lohnt sich. Gutes Führen stärkt Vertrauen und Folgsamkeit Ihres Pferdes.
Es hat in kritischen Situationen weniger Fluchtgedanken. Es orientiert sich vor allem an Ihnen. Wenn Sie souverän denken und handeln, bleibt Ihr Pferd gelassen und folgsam.
Ihr Pferd fühlt sich am U-förmig durchhängenden Führseil fast frei. Es kann seinen Kopf weit drehen und seine Umgebung wahrnehmen.
Es darf „Mit-Denken“ und „Mit-Aufpassen“ was um es herum passiert. Und es weiß, dass Sie seine körpersprachlichen Botschaften beachten.
Sobald der Mensch schlecht führt, übernimmt das Pferd die Führung. Es verlangt dann, dass der Mensch folgt.
Das Ergebnis: Innerhalb kürzester Zeit hat man ein schwieriges Pferd! Im Straßenverkehr, im Gelände, auf dem Reitplatz.
Ja sogar beim Halftern, Putzen und Satteln wird man behindert, geschubst oder sogar getreten.
Gutes Führen stärkt Vertrauen und Folgsamkeit Ihres Pferdes.
Führen Sie IMMER aufmerksam und konsequent.
Pferd führen: Führen und bremsen
Der Stallinstinkt macht Pferde schneller
Auf dem Heimweg werden viele Pferde ungeduldig. Der Stallinstinkt erzeugt schnellere Gangarten und Ungehorsam.
Er führt leider auch zu Unfällen. Grund genug, den Heimweg zu trainieren.
Seien Sie auf dem Heimweg ganz besonders aufmerksam. Wenn Ihr Pferd schneller wird, greifen Sie zügig, aber nicht heftig ein.
Solange Ihr Pferd sanft fragt, ob es vielleicht etwas schneller nachhause gehen darf, können Sie ebenso sanft antworten.
Überhören Sie aber die sanfte Frage oder bleiben Sie die Antwort schuldig, fühlt sich Ihr Pferd ermutigt, sein eigenes Programm durchzuziehen.
Im schlimmsten Fall ist Bremsen zwecklos und man kann nur noch hoffen, dass nichts schlimmes passiert.
Korrektur des Pferde-Verhaltens
- Sobald Ihr Pferd auch nur etwas schneller wird als Sie es möchten, halten Sie es an.
- Drehen Sie es in die Richtung aus der Sie gekommen sind. Weigert es sich, ziehen Sie es über die Vorhand (wie hier beschrieben).
- Gehen Sie mit ihm einige Schritte in die Richtung, aus der Sie gekommen sind. Wenn es sich wieder Richtung Hof dreht, machen Sie bei Punkt 1. dieser Anleitung weiter.
- Wird es dagegen langsamer, halten Sie an und drehen Sie es wieder in Richtung Hof.
- Gehen Sie 3 Schritte in Richtung Hof und halten Sie an. Gelingt das nicht, machen Sie bei Punkt 1. dieser Anleitung weiter.
- Andernfalls gehen Sie noch 2 Mal jeweils 3 Schritte in Richtung Hof und halten Sie an.
- Funktioniert dies, gehen Sie normal weiter. Bleiben Sie freundlich aber stur. Gehen Sie nur in Ihrem Tempo. Ihr Pferd wird einsehen, dass es so am schnellsten nachhause kommt.
Stallhalfter und Anbindestrick sind Spielsachen • Trense und Führkette sind gefährlich
Stallhalfter können Pferde nicht beeindrucken. Sie verteilen den Zug des Anbindestricks bis das Pferd davon fast nichts mehr spürt.
Anbindestricke sind außerdem zu kurz zum richtigen Führen. Wenn ein Pferd seinen Kopf zur Seite nimmt (z.B. um eine Fliege zu verjagen), muss der Mensch seinen Arm strecken, wenn er den Anbindestrick in der Hand behalten möchte.
Trense und Führkette sind gefährliche Mittel beim Führen oder Verladen. Wenn sich die Führkette verklemmt und ein Pferd panisch daran zieht, gibt es schlimmste Verletzungen.
Mit einem gut sitzenden Knotenhalfter und einem ca. 3,5 m langem, schwerem Führseil sind Sie bestens fürs Pferde führen ausgerüstet.
Außerdem können Sie damit die 7 Parelli-Spiele als Bodenarbeits-Übungen mit Ihrem Pferd spielen und Gelassenheit und Folgsamkeit verbessern.
Mein Mensch schützt mich vor Gefahren
Hecken sind vielen Pferden unangenehm. Sie können nicht sehen, was sich dahinter verbirgt. Klemmen Sie Ihr Pferd beim Führen nicht zwischen sich und eine Hecke, eine Mauer oder ein Auto ein.
Gehen Sie immer zwischen Gefahr und Pferd, so dass Ihr Pferd zur gefahr-abgewandten Seite genug Platz zum Ausweichen hat. So hat sich die Stute gegenüber ihrem Fohlen immer verhalten.
Mit vorausschauendem Führen vermeiden Sie Schreck-Momente wie auffliegende Vögel oder sich plötzlich öffnende Autotüren.
Ihr Pferd spürt genau, dass Sie es vor Gefahren schützen. Es bleibt dadurch gelassener, was für Sie sehr positiv ist.
Betrachten Sie die Welt mit Pferdeaugen.
Führen Sie vorausschauend und verwenden Sie eine zweckmäßige Ausrüstung.
Seien Sie einfach ein gutes Leittier – dann folgt Ihnen Ihr Pferd gerne.