Verladetraining ist Rangordnungs-Diskussion nach Pferde-Regeln
Unser Enni 5 Jahre alt hat für sich entschieden, dass er nicht im Hänger stehen bleiben möchte. Alle unsere Bemühungen liefen ins Leere.
Herr Reischmann hat mit Durchhaltevermögen und Dominanz unseren Enni davon überzeugen können, dass es durchaus normal ist, dass ein schwacher Mensch das Sagen hat.
Vielen Dank dafür. Wir haben im Nachgang nun mehrmals wieder ohne Probleme verladen und können somit sagen, dass das Training nachhaltig gewirkt hat.“ Fam. R.
Ausrüstung und Trainings-Umgebung beim Hängertraining
Zuerst für Sicherheit sorgen – Danach konzentriert trainieren
Das Pferd trägt ein gut sitzendes Knotenhalfter. Andere Hilfsmittel (z.B. Führketten) sind bei uns ABSOLUT TABU !
Am Knotenhalfter befestigen wir ein 3,5 m langes Bodenarbeitsseil. Bei Problempferden verwenden wir stattdessen ein 7 m langes Bodenarbeitsseil.
Kundenseitige Ausrüstungswünsche berücksichtigen wir gerne, sofern sie die Sicherheit von Pferd und Verladetrainer nicht beeinträchtigen.
Als Trainings-Umgebung eignen sich befahrbare Round Pen, Longier- und Reithallen sowie Außenplätze mit pferdegerechtem Belag und festem Zaun.
In dieser Trainings-Umgebung üben Sie in den Tagen nach dem Verladetraining eigenständig weiter. Verladen, Fahren und Entladen werden so für SIE UND IHR PFERD zu einer neuen Bodenarbeits-Übung. Diesen Ablauf behalten Sie bei, um ihn an unterschiedlichen Orten (auf dem Heimathof, auf dem Nachbarhof etc.) und unterschiedlichen Situationen (Training, Turnier, Wanderritt etc.) weiter zu festigen.
Gratis-Auszüge unserer Schritt-für-Schritt Trainings-Anleitungen
NORMALPFERD-Verladetraining
Zuerst Folgsamkeit überprüfen – Danach souverän verladen
Zum Trainingsbeginn zeigen Sie uns Ihre bisherigen Verlade-Ansätze.
Dann fragen wir Respekt und Folgsamkeit Ihres Pferdes gegenüber dem Menschen ab. Weicht es kontrolliert mit Vor- und Hinterhand, wie es dies bei einem ranghöheren Pferd machen würde, steigen wir in die 4 Phasen des Verladetrainings ein:
Phase 1 – Pferd folgt in den Hänger: Bei zur Seite gestellter Mittelwand üben wir das Einsteigen. Das funktioniert nach ca. 1 Stunde. AUCH SIE führen Ihr Pferd problemlos auf den Hänger. Ihr Pferd bekommt danach eine Denkpause. Wir dagegen besprechen das weitere Training.
Phase 2 – Pferd bleibt im Hänger: In dieser Phase des Hängertrainings darf Ihr Pferd den Hänger jederzeit verlassen. Aber muss es sofort wieder einsteigen. Nach einigen Wiederholungen erkennt Ihr Pferd, dass es bequemer ist, im Hänger stehen zu bleiben.
Phase 3 – Heckstange und Hängerklappe: Aus Sicherheitsgründen üben wir beim Hängertraining immer zuerst mit der Heckklappe (ohne sie zu verriegeln). Eine Hängerklappe gibt notfalls nach, eine eingehängte Heckstange (ohne Panikentriegelung) nicht.
Phase 4 – Verladen, fahren, entladen: Wenn die Konzentration des Pferdes noch ausreicht, durchlaufen wir zum Abschluss einen kompletten Zyklus mit Verladen, einige Meter fahren und Entladen.
Nach dem Verladetraining üben Sie eigenständig weiter, damit das Verladen für Sie und Ihr Pferd zu einem normalen Vorgang wie putzen oder satteln wird. Nutzen Sie jede sich bietende Gelegenheit zum Üben; fragen Sie Mitreiter, ob Sie deren offenstehenden Hänger für einige Minuten benutzen dürfen.
PROBLEMPFERD-Verladetraining mit ’sturem‘ Pferd
Zuerst die Rangordnung klären – Danach konsequent verladen
Besonders beim Verladetraining verhält sich das Problempferd Ihnen gegenüber als ranghöher. Es erwartet, dass Sie weichen, ihm folgen oder es zumindest in Ruhe lassen. Tun Sie dies nicht, wird es seinen Führungsanspruch gegen Sie durchsetzen.
Es wird Sie beim Hängertraining
- wegdrängen, umrennen, treten oder beißen
- am Führstrick vorwärts durch die Gegend ziehen
- ansteigen oder rückwärts ziehen
Coole Problempferde weichen und folgen bei der Bodenarbeit. Aber vorm Hänger setzen sie ihr Gewicht als Waffe ein. Den Respekt Ihres Pferdes erarbeiten Sie sich körpersprachlich wie ein ranghöheres Pferd bei einem Rangordnungs-Kampf.
Bei Rangordnungs-Kämpfen in der Herde gewinnt, wer bessere Waffen hat. Oder wer seine Waffen klüger einsetzt! Sanfte Rangordnungs-Kämpfe gibt es nicht! Rangordnungs-Spielchen sind harmlose Auffrischungen der Pferderegeln für den Rangniedrigeren durch den Ranghöheren!
Wenn Sie den Rangordnungs-Kampf scheuen, lassen Sie die Finger vom Verladetraining mit Ihrem Problempferd. Denn jeder Fehlversuch bestärkt es, Ihnen rangmäßig überlegen zu sein. (LESEN SIE AUCH: Pferd verladen: Von Fehlern, Märchen, Risiken und Nebenwirkungen)
Hängertraining-Ablauf beim Problempferd
Das Problempferd-Verladetraining hat 3 Phasen: vorbereitende Übungen, Verladeübungen, nachbereitende Übungen.
Phase 1 – Rangordnung klären durch vorbereitende Übungen
Das Problempferd muss akzeptieren, dass es AB JETZT rangmäßig HINTER und NICHT MEHR VOR dem Menschen steht. Es wird alles versuchen, seinen höheren Rang zu behalten. Das ist ARTGERECHTES VERHALTEN !
Mit Verstand, Einfühlsamkeit und Konsequenz bewegen wir es außerhalb des Hängers am 7 m langen Bodenarbeitsseil. Es geht im Schritt mit häufigen Richtungswechseln um uns herum. Es geht in Achten zwischen Verladetrainer und Hänger / Hängeklappe ohne den Trainer zu bedrängen. Wir arbeiten bewusst ohne Helfer, damit das Problempferd sich auf nur einen Menschen konzentriert.
Bei der nächsten Übung steht der Trainer im Hänger zwischen Mittel- und Außenwand. Das Pferd geht in Achten um den Hänger herum. Zunächst in großen Bögen, danach in zunehmend kleineren Bögen. Solange es den Kontakt zur Hängeklappe vermeidet, muss es sich bewegen. Stellt es einen oder beide Vorderhufe auf die Klappe, darf es kurz ausruhen.
Bleibt das Pferd bei jeder Acht zuverlässig auf der Klappe stehen, sind die vorbereitenden Übungen abgeschlossen.
Phase 2 – Kühler Kopf bei Pferd und Mensch während der Verladeübungen
Das Problempferd wird permanent aber nur so intensiv zum Einsteigen aufgefordert, dass es nicht unkontrolliert reagiert. Es soll den Menschen als berechenbaren und konsequenten Partner kennenlernen.
Das Pferd steht auf der Hängerklappe. Der Trainer steht im Hänger hinter der Bruststange. Dosierter Zug auf dem Bodenarbeitsseil sagt dem Pferd, was von ihm erwartet wird. Durch einen kleinen Vorwärtsschritt kann es den Zug jederzeit beenden und sich durch eine kurze Ruhepause belohnen.
Wichtig ist, dass sowohl Pferd als auch Verladetrainer kopfgesteuert bleiben und weder mit Panik noch Verärgerung bei der Auseinandersetzung reagieren. Nur so kann das Pferd eine neue Verhaltensweise erlernen.
Irgendwann bei diesem Geduldsspiel macht es klick und das Pferd geht mit mehreren Schritten in den Hänger. Dann ist eine 2-3 minütige Pause angesagt, damit das Pferd sein Nachgeben als Erfolg genießen kann.
Das Jojo-Spiel nach Pat Parelli schließt die Verlade-Übungen ab. Dabei wird das Pferd jeweils einen Schritt zurückgerichtet und anschließend nach vorn geholt. Zwischen den Wiederholungen gibt es wieder kurze Pausen.
Phase 3 – Stabilisierung des neuen Verhaltens durch nachbereitende Übungen
Diese Übungen festigen das neue Verhalten des Pferdes. Sie bestehen aus Kurzformen der vorbereitenden und der Verlade-Übungen.
Nach einigen erfolgreichen Durchläufen gehen wir zu Phase 3 des NORMALPFERD-Verladetrainings über.
ANGSTPFERD-Verladetraining
Zuerst Vertrauen und Selbstvertrauen aufbauen – Danach sanft verladen
Ängstlichen Pferden fehlt Vertrauen zum Menschen und Selbstvertrauen zu sich selbst.
Vertrauen zum Menschen bauen sie auf, wenn dieser sich
- ruhig, berechenbar und pferdeverständlich verhält und
- verständnisvoll auf die körpersprachlichen Botschaften des Pferdes eingeht.
Selbstvertrauen zu sich bauen sie auf, wenn sie kleine Herausforderungen wiederholt bestehen.
Die Parelli-Spiele sind für den Aufbau von Vertrauen und Selbstvertrauen bestens geeignet. Denn sie knüpfen an die Erfahrungen des Pferdes beim Aufwachsen in der Herde an.
Mit den 7 Parelli-Spielen Richtung Hänger bewegen
Grundlegende Parelli-Spiele
Friendly Game: Streicheln und anfassen lassen ohne mit Entziehen oder Widersatz zu reagieren. Streicheln mit Seil und Carrot Stick gelassen akzeptieren. Der Fluchtinstinkt Ihres Pferdes wird gedämpft und es sucht die Nähe des Trainers.
Porcupine Game: Sanft berührender Einwirkung gelassen und kontrolliert nachgeben. Im Einzelnen: Halsbiegen, Kopfsenken, Hinter-Hand-Kreuzen, Rückwärtsgehen, Vor-Hand-Kreuzen
Driving Game: Ohne Berührung gelassen und kontrolliert nachgeben. Im Einzelnen: Halsbiegen, Hinter-Hand-Kreuzen, Rückwärtsgehen, Vor-Hand-Kreuzen
Yo-Yo Game: Wegschicken und Zurückholen. Ihr Pferd geht auf sanftes Seilschütteln rückwärts und kommt mit sanftem Seilzug wieder zurück.
Fortgeschrittene Parelli-Spiele
Circling Game: Zirkelgehen. Ihr Pferd bewegt sich ohne ständiges Antreiben um den Trainer herum und behält dabei Gangart und Richtung bei.
Sideways Game: Seitwärtsgehen. Ihr Pferd geht seitwärts mit vom Hufschlag nach innen versetzter Hinterhand. Bei dieser Aufgabe ist besonders viel Ruhe nötig, damit das Pferd diese Aufgabe erfolgreich bewältigen kann.
Squeeze-Game: Engstellen gelassen passieren. Ihr Pferd bewegt sich im Schritt mittels Circling Game um den Trainer herum. Von Runde zu Runde wird der Abstand zu Reitplatz-Begrenzung oder Hallen-Wand verringert. Ihr Pferd soll die Engstelle weder verweigern noch schnell passieren noch den Trainer bedrängen. Wenn dies zuverlässig funktioniert, gibt es eine kurze Pause.
Vorbereitung auf das Squeeze-Game am Hänger
Danach soll es in der Engstelle auf Kommando anhalten, stillstehen und antreten. Klappt auch dies wiederholt gut, gibt es wieder eine kurze Pause.
Schließlich soll das Pferd in der Engstelle auf Kommando anhalten, stillstehen, rückwärts gehen und wieder antreten. Bevor diese Übung am Hänger fortgesetzt wird, erhält das Pferd eine 5-minütige Pause.
Danach wird diese Übung an den Hänger verlegt: Ihr Pferd bewegt sich zwischen Hängerklappe und Trainer. Begonnen wird mit großem Abstand zwischen Klappe und Trainer.
Solange es den Kontakt zur Hängeklappe vermeidet, geht es weiter im Kreis. Berührt es die Klappe oder stellt es einen oder beide Vorderhufe auf die Klappe, darf es sofort stehenbleiben und eine Pause einlegen. So lernt das Pferd, dass der Hänger ihm Ruhe verschafft.
Nach einigen erfolgreichen Durchläufen gehen wir zu Phase 1 des NORMALPFERD-Verladetrainings über.
JUNGES PFERD verladen
Zuerst spielerische Vorübungen – Danach verständnisvoll verladen
Beim jungen Pferd verladen ist es besonders wichtig, Einzel-Schritte (s. Video) zu trainieren. Durch zahlreiche Wiederholungen wird das junge Pferd mit den Einzel-Schritten vertraut.
Dann werden die Einzel-Schritte zunächst zu kleinen und danach zu größeren Gruppen zusammengefasst und auch diese Gruppen immer wieder getrennt geübt.
Für Kleiner Prinz ist Verladetraining eine ganz normale und entspannte Angelegenheit. Als 1.5-jähriger Trakehner-Hengst mit einer großen Portion Gelassenheit und Folgsamkeit hat er beste Anlagen, schon frühzeitig spielerisch vieles zu lernen, was erwachsenen Pferden oft große Probleme macht.
Eine Trainingseinheit muss nicht lange dauern; manchmal reichen 5 Minuten. Die Häufigkeit der Wiederholungen ist wichtig, nicht die Trainingszeit. Das junge Pferd empfindet dieses Training daher nicht als Arbeit, sondern eher als Abwechslung.
Mit dieser Methode gelingt es ohne Probleme, ein junges Pferd zu verladen. Und das Verladetraining macht den Menschen genauso viel Spaß wie dem jungen Pferd.
PS: Kleiner Prinz wohnt übrigens im Zentrum für Therapeutisches Reiten Johannisberg e.V. in Windhagen-Johannisberg
Verladetrainer-Checkliste: Den passenden Trainer zum Pferde verladen finden
Mit der Verladetrainer-Checkliste finden Sie schnell das passende Angebot:
1. Homepage anschauen
- Wird der Ablauf des Verladetrainings verständlich beschrieben?
- Wird klar, dass Sie nach dem Hängertraining das Verladen weiter festigen müssen?
- Gewinnen Sie Vertrauen zu dem Trainer und seiner Verlademethode?
2. Angebot anfordern
- Kommt das Angebot kurzfristig?
- Geht es auf Ihre Zuschrift (z.B. auf Ihre Verladesituation) ein?
- Verzichtet der Verladetrainer auf einen Vertrag mit Kleingedrucktem und Vorkasse?
- Sichert der Trainer ein positives Ergebnis und eine Preis-Obergrenze zu?
3. Anrufen lassen
- Ruft der Verladetrainer persönlich zurück?
- Geht er auf Ihre Verladesituation und Ihre Fragen ein?
- Erklärt er Ihnen das Verhalten Ihres Pferdes?
- Gibt er Ihnen Trainings-Tipps, auch wenn Sie noch nicht buchen möchten?
- Bietet er eine kostenlose und unverbindliche Videoanalyse an?
Wenn ein Pferdetrainer Ihre wichtigen Fragen geduldig beantwortet, dann wird er Ihrem Pferd ein geduldiger und einfühlsamer Verladetrainer sein.
Einfach Pferde verladen – Jetzt beginnen – 240 € FEST-Preis
♦ Nach 3 Stunden Training verladen Sie Ihr Pferd
♦ Sie fragen sich, ob 3 Stunden Training immer ausreichen? Wir geben nicht auf und trainieren ohne Mehrkosten weiter
♦ FEST-Preis 240 €, zzgl. 0,50 €/km
♦ Inklusiv detaillierter SCHRITT-FÜR-SCHRITT-TRAININGS-ANLEITUNG
♦ Wir sind auch nach dem Training für Sie da
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