
Beim Pferd verladen werden Fehler und Leichtsinn hart bestraft.
Verladetrainer kennen die Risiken und Nebenwirkungen beim Pferd verladen.
Schützen Sie sich mit einem Verladetraining vor Verletzungen, Schäden und Zeit-Verlusten.
Sicherheit hat oberste Priorität beim Umgang mit Pferden
Unsere Tipps richten sich ausschließlich an Erwachsene mit Pferde-Erfahrung
Berücksichtigen Sie immer Einsatz- und Umgebungs-Bedingungen
Für Schäden an Personen, Tieren und Sachen haften wir nicht
Pferd verladen: Vermeiden Sie die 8 häufigsten Fehler
1. Richtig verladen: Pferd nicht verwirren durch Ändern der Verlademethode
- Wenn Sie die passende Verlademethode gefunden haben, ÄNDERN SIE NICHTS mehr!
- Verladen Sie immer gleich: nach Training, Lehrgang, Turnier oder Wanderritt.
2. Fehlende Ruhe = selbstgemachtes Verladeproblem beim Pferd
- Einem Pferd ist völlig Schnuppe, warum sein Mensch unruhig oder unsicher ist!
- Es erwartet beste Vorbereitung, wenn es auf den Hänger gehen soll.
3. Zeitdruck ist Gift beim Pferde verladen
- Fangen Sie am Verladetag ALLES FRÜHER an!
- Stehen Sie früher auf und fahren Sie früher zum Stall.
- Fahren Sie früher zum Zielort. Gehen Sie dort mit Ihrem Pferd grasen.
- Bleiben Sie nach der Veranstaltung gelassen. In Ruhe verladen spart Zeit.
4. Ablenkung erzeugt vermeidbare Probleme beim Verladen von Pferden
- Pferde haben kein Interesse am Verladen, wenn andere Pferde grasen, der Hoftrecker herumfährt oder Kraftfutter verteilt wird.
- Pferde verladen geht ohne Ablenkung besser. Das gilt auch beim Verladen üben.
5. Schlechte Ausrüstung: Stallhalfter und Anbindestrick sind ungeeignet
Ernsthafte Verlade-Absichten ihres Menschen erkennen Pferde an stabiler Ausrüstung:
- passgenaues Knotenhalfter,
- schweres 3,5 m langes Führseil bei normalen Pferden,
- schweres 7 m langes Führseil bei Problem-Pferden.
Diese spezielle Ausrüstung benutzen Sie NUR ZUM TRAINING und zum VERLADEN ! (Bezugs-Quelle).
Im Hänger verwenden Sie wieder Stallhalfter und Anbindestrick.
6. Schlechte Vorbereitung
BEVOR SIE BEGINNEN, muss Ihre Verlade-Ausrüstung griffbereit und Ihr Gespann abfahrbereit sein!
Dann können Sie sich voll auf das Verladen konzentrieren. Ihr Pferd spürt Ihre Konzentration und folgt bereitwillig.
7. Ungewohnte Verladesituation
Pferde müssen sich auch dann verladen lassen, wenn sie
- alleine oder zu zweit fahren sollen,
- in ungewohnter Reihenfolge einsteigen sollen,
- im Hänger auf der ‚falschen‘ Seite stehen sollen,
- an ungewohnter Stelle verladen werden.
8. Abhängigkeit von anderen beim Pferd transportieren
Verladen und fahren Sie wenn möglich alleine. Die Verlade-Fehler anderer Menschen können Sie nicht verhindern.
Ein Pferd wird von Verlade-Fehlern anderer Menschen negativ beeinflusst. So kann es keine guten Leistungen zeigen: weder beim Verladen noch bei der Veranstaltung.
Mit der passenden Verlademethode
Ruhe, Gelassenheit und der richtigen Ausrüstung
werden Sie Ihr Pferd schnell und problemlos verladen
Pferd verladen Tricks: Die Märchen vom einfachen Verladen und die harte Realität
Kennen Sie Videos, Fotokurse oder Artikel über das Pferde verladen?
Haben Sie es mit den empfohlenen Methoden geschafft, Ihr verladeunwilliges Pferd zu verladen?
Wenn ja, dann sparen Sie sich den Rest dieses Abschnitts.
Wenn nein, dann machen Sie sich auf unangenehme Wahrheiten gefasst!
Pferderegeln gelten auch für Mensch-Pferd-Herden
Die Regeln in der Pferdeherde sind unumstößlich. Sie gelten auch für Mensch-Pferd-Herden.
In jeder Herde gibt es einen, der führt, und einen oder mehrere, die folgen.
Bei einer harmonischen Herde fällt kaum auf, wer führt und wer folgt. Jeder hat die Rechte und Pflichten seiner Rolle akzeptiert.
Jeder weiß, was er zu tun und zu lassen hat. Rangordnungs-Diskussionen finden nicht statt.
Auch nicht in ungewohnten Situationen. Verletzungen durch Rangordnungs-Kämpfe werden vermieden.
Wann Rangordnung in der Mensch-Pferd-Herde eine Rolle spielt
Solange es um nichts besonderes geht, spielt die Rangordnung keine Rolle. Alles wirkt harmonisch.
Sobald aber Mensch und Pferd unterschiedliche Interessen haben, ist es mit der Hamonie vorbei.
Typische menschliche Kommentare sind dann: “Mein Pferd macht alles brav mit, aber
- wenn ich den Sattelgurt schließen möchte …
- beim Aufsteigen …
- wenn ich vom Hof reite …
- sobald ein anderes Pferd dabei ist …
- wenn es in der Gruppe vorn gehen soll …
- beim Verladen …
wird es plötzlich ungehorsam und widersätzlich.
Spätestens beim Pferd verladen wird die Folgsamkeit eines Pferdes sichtbar.
Dann helfen auch keine Videos, Fotokurse oder Artikel über das Pferde verladen weiter.
Arbeiten Sie stattdessen intensiv an der Rangordnung zwischen sich und Ihrem Pferd.
Richtig verladen: Beim Verladen und Transportieren ist Vertrauen das Wichtigste
Zum sicheren Verladen gehört, NIE die Heckstange / Hängerklappe zu schließen, bevor ein Pferd nicht ABSOLUT GELASSEN im Hänger stehenbleibt!
Es ist immer eine schlechte Entscheidung, einem Pferd den Fluchtweg zu versperren, bevor es vertrauensvoll unangebunden im Hänger stehenbleibt.
Was bei Missachtung dieser Empfehlung passieren kann, zeigen die beiden folgenden Berichte.
Fall #1: Pferd verladen Training unvollständig – Trainerin im Krankenhaus
“Ich sollte gestern mein Pferd verladen. Meine Trainerin ist dabei verunglückt und liegt jetzt im Krankenhaus!
Wir haben bzw. Sie hat vor circa 6 Wochen angefangen mit meiner 4 1/2 jährigen Stute zu üben. Sie ist sehr gut auf den Hänger gegangen, nur wurde nie geübt hinten die Stange zu schließen bzw. die Klappe zu schließen.
Ich habe sie zwar immer gefragt, ob sie es geübt hat: ja war die Antwort.
So ging sie auch gestern auf dem Hänger, bis die Klappe hochging, und ohne Stange geschlossen werden sollte. Alles schnell schnell! Ich war auch nicht auf die schnelle Aktion beim Pferde verladen vorbereitet.
Ich war vorne und habe sie in Ruhe gefüttert, als plötzlich die Heckklappe mit einem Geräusch zugedrückt wurde. So schnell konnte ich nicht schauen, wie sie rückwärts aus dem Hänger, die Laderampe nach unten gedrückt hat, meine Trainerin stürzte, und mein Pferd über sie weg …”
Fall #2: Sedierungspaste ersetzt weder Training noch Vertrauen
Hängerklappe zu – Pferd panisch
“Wir wollten meine Stute vorgestern in die Klinik transportieren (110km). Um ihr nicht zu viel Stress zu zumuten, gab ich ihr zwei Stunden vor dem Verladen Sedi-Paste und bereitete sie mit Transportgamaschen, Schweifschoner, Decke usw. für den Transport vor.
Bis dahin war alles gut. Beim Verladen haben wir keinen Druck ausgeübt und sie immer wieder aus dem Anhänger zurücksetzen lassen, wenn sie das wollte. Die Trennwand nahmen wir dabei hinten etwas zur Seite. Sie ist nicht ausgetickt oder ähnliches. Sie war letztendlich nach ca. einer halben Stunde auf dem Anhänger. Die Klappe wurde geschlossen.
Eine Freundin versuchte dann noch im Anhänger die Trennwand wieder einzurasten, was natürlich nicht funktionierte, bei geschlossener Klappe! Meine Stute muss dann auch bemerkt haben, dass nun hinter ihr die Rampe hoch war. Dann ging alles ganz schnell.“
Panische Pferde sind nicht mehr ansprechbar
„Sie begann zu tanzen, stieg und war mit ihrem Vorderbein auf der rechten Seite an der vorderen Stange eingeklemmt. Das Bein bekam ich gerade noch so raus. Der Freund, der meine Stute auch auf den Hänger brachte, schaffte es nicht mehr sie anzubinden. Das war bereits nicht mehr möglich und er kam aus dem Seitenausstieg. Die andere Freundin befand sich zu der Zeit noch im hinteren Teil des Anhängers.
Meine Stute setzte sich auf den Hintern, überschlug sich und versuchte sich aus der Rückenlage wieder aufzurichten. Meine Freundin hat es während dessen, Gott sei Dank, von hinten zum Seitenausstieg geschafft. Es war die Hölle. Ich sah nur noch überall Beine und Hufe fliegen. Meine Freundin konnte ich noch rechtzeitig rausziehen.
Die anderen Helfer hinter dem Anhänger versuchten während des ganzen Szenarios die Klappe zu öffnen. Da durch meine Stute von innen so viel Druck ausgeübt wurde, ging die Klappe erst nur auf einer Seite auf. Dort klemmt sie sich dann, beim Versuch sich aufzustellen, ihr Vorderbein ein.“
Glück im Unglück
„Irgendwann, nach einer gefühlten Ewigkeit, hatten sie dann die Klappe auf. Ihr Bein war frei, sie richtete sich auf, schnaubte und ging mit einem Helfer am Stick, vorn etwas lahm, die Rampe runter in den Stall.
Ich kann diesen Alptraum nicht wirklich in Worte fassen. Ich war unter Schock und kurz vor der Ohnmacht, so wie alle anderen Anwesenden. Außer eine Prellung am Fuß bei meiner Freundin und einer leicht verletzten Hand, vom öffnen der Klappe, ist glücklicher Weise keiner groß zu Schaden gekommen.
Meine Stute zeigt “nur” diverse Schürfwunden am Kopf. Dank der Transportgamaschen, die bei dieser Aktion etwas tiefer gerutscht und teilweise zerrissen sind, hatte sie an den Beinen auch keine stärkeren Verletzungen. Vorn, über dem Hufkranz ist eine etwas blutige Quetschung und an der Ferse eine Abschürfung.”
Was würde auf dem Beipackzettel zum Verladen stehen?
Ein Pferd bleibt im Pferdehänger stehen nicht weil sondern obwohl Heckstange oder Hängerklappe geschlossen sind. Denn nur ein Pferd das seinem Menschen vertraut, erträgt gelassen die Enge.
Das Vertrauen eines Pferdes kann nicht befohlen werden. Vertrauen muss man sich mühsam und geduldig erarbeiten.
Dabei sind Hilfsmittel wie Longen, Gerten oder Besen für dauerhaften Erfolg völlig unbrauchbar.
Verladetraining für Pferde kann so einfach sein
Das Wichtigste vorab: Die beste Strategie fürs Scheitern ist, zu schnell zu viel zu wollen.
Trainieren Sie stattdessen in kleinen Schritten und regelmäßigen Wiederholungen. Dann kommen Vertrauen und Gelassenheit ganz von selbst.
Werden Sie nach den ersten Erfolgen nicht nachlässig. Üben Sie weiter, bis sich Ihr Pferd zu langweilen scheint. Dann verlängern Sie die Zeiten zwischen den Wiederholungen.
Lesen Sie die Körpersprache Ihres Pferdes. Verstehen Sie seine Fragen und geben Sie ihm pferdegerechte Antworten.
Denn auch bei Problemen sagt Ihnen Ihr Pferd alles, was Sie zur Lösung wissen müssen.
Leichtsinn und Nachlässigkeit führen zwangsläufig zu Verletzungen.
Gequetschte Finger, angebrochene Rippen oder Pferde-Wunden braucht niemand.
Investieren Sie lieber in ein Verladetraining als in Medikamente.
VERLADETRAINING für Normal-, Problem-, ängstliche und Jung-Pferde / Fohlen
Verladetraining mit dem Pferd ist Rangordnungs-Diskussion nach Pferde-Regeln
Unser Enni 5 Jahre alt hat für sich entschieden, dass er nicht im Hänger stehen bleiben möchte. Alle unsere Bemühungen liefen ins Leere.
Herr Reischmann hat mit Durchhaltevermögen und Dominanz unseren Enni davon überzeugen können, dass es durchaus normal ist, dass ein schwacher Mensch das Sagen hat.
Vielen Dank dafür. Wir haben im Nachgang nun mehrmals wieder ohne Probleme verladen und können somit sagen, dass das Training nachhaltig gewirkt hat.“ Fam. R.
Ausrüstung und Trainings-Umgebung beim Verladetraining mit Pferden
Ihr Pferd trägt ein gut sitzendes Knotenhalfter. Daran hängt ein ca. 3,5 m langes Führseil. Bei Problempferden verwenden wir stattdessen ein 7 m langes Führseil (Bezugs-Quelle).
Hilfsmittel wie Führketten sind bei uns ABSOLUT TABU !
Ihre Ausrüstungs-Wünsche berücksichtigen wir dagegen gerne. Sie dürfen aber die Sicherheit Ihres Pferdes und des Verladetrainers nicht beeinträchtigen.
Als Trainings-Umgebung bevorzugen wir befahrbare Round Pen, Longier- und Reithallen. Außenplätze mit pferdegerechtem Belag und festem Zaun sind genauso geeignet.
Zum sicheren Verladen gehört, NIE die Heckstange / Hängerklappe zu schließen, bevor ein Pferd nicht ABSOLUT GELASSEN im Hänger stehenbleibt!
Es ist immer eine schlechte Entscheidung, einem Pferd den Fluchtweg zu versperren, bevor es vertrauensvoll unangebunden im Hänger stehenbleibt.
NORMALPFERD-Verladetraining: Nach 3 Stunden ist verladen keine große Sache mehr
Zum Trainings-Beginn zeigen Sie uns Ihre bisherige Verlade-Situation.
Dann prüfen wir Respekt und Folgsamkeit Ihres Pferdes gegenüber dem Menschen. Weicht es kontrolliert mit Vor- und Hinterhand, wie es dies bei einem ranghöheren Pferd machen würde?
Danach steigen wir in die 4 Phasen des Verladetrainings ein.
Phase 1 • Ihr Pferd folgt in den Hänger
Bei zur Seite gestellter Mittelwand üben wir das Einsteigen mit vielen Wiederholungen.
Ähnlich dem Yo-Yo-Spiel (7 Parelli-Spiele) geht Ihr Pferd auf die Hängerklappe und wieder herunter.
Nach und nach gehen wir immer weiter auf den Hänger. Schließlich steht Ihr Pferd an der Bruststange. Jetzt ist es Zeit für eine 3-Minuten-Pause.
Anschließend führen auch Sie Ihr Pferd auf den Hänger.
Ihr Pferd bekommt danach eine 10-Minuten-Pause. Wir dagegen besprechen das weitere Training.
Phase 2 • Ihr Pferd bleibt im Hänger
Ihr Pferd darf den Hänger jederzeit verlassen. Aber es muss sofort wieder einsteigen.
Nach einigen Wiederholungen bleibt Ihr Pferd lieber im Hänger stehen.
Phase 3 • Jetzt kommen Hängerklappe und Heckstange
Aus Sicherheitsgründen üben wir beim Hängertraining immer zuerst mit der Heckklappe (ohne sie zu verriegeln).
Eine zugeklappte – nicht verriegelte – Hängerklappe gibt nach, wenn ein Pferd rückwärts aus dem Hänger geht. Eine eingehängte Heckstange nicht.
Bei keiner Art von Training ist ganz auszuschließen, dass ein Pferd durch unvorhersehbare Umstände in den „Flucht-Modus“ schaltet und vorübergehend nicht mehr ansprechbar ist.
Das ist bei Bodenarbeit, beim Longieren oder beim Reiten schon unangenehm genug; dennoch hat Ihr Pferd dort mehr Bewegungsmöglichkeiten als beim Verladetraining.
Im Hänger jedoch sind seine Fluchtrichtungen auf „durchs Dach“, „nach vorn durch die Ausstiegsklappe“ oder „nach hinten raus“ eingeschränkt.
Drückt es gegen die eingehakte Heckstange, wird man – außer vielleicht bei modernen Hängern mit Panikverriegelung – kaum in der Lage sein, die Heckstange auszuhaken.
Dagegen kann man eine angehobene oder geschlossene (nicht verriegelte) Hängerklappe relativ leicht und gefahrlos (sofern man neben der Hängerklappe steht) öffnen.
Mit unserer Trainings-Reihenfolge gewinnt Ihr Pferd weiteres Vertrauen in das Verladen (durch die zusätzlichen Trainings-Durchläufe).
Vertrauen bringt Gelassenheit – Gelassenheit reduziert Panik- und Verletzungs-Risiken!
Phase 4 • Verladen, fahren, entladen
Wenn die Konzentration Ihres Pferdes noch ausreicht, üben wir einige Meter fahren und entladen.
Nach dem Verladetraining üben Sie eigenständig weiter. So wird Verladen für Sie und Ihr Pferd zu einem normalen Vorgang Ihres Pferdealltags. Verladen, Fahren und Entladen werden zu einer neuen Bodenarbeits-Übung.
Den trainierten Ablauf behalten Sie bei. Sie festigen ihn an unterschiedlichen Orten (auf dem Heimathof, auf dem Nachbarhof usw.). Sie üben in unterschiedlichen Situationen (Training, Turnier, Wanderritt) weiter.
Nutzen Sie jede sich bietende Gelegenheit zum Üben. Fragen Sie Mitreiter, ob Sie deren offenstehenden Hänger für einige Minuten benutzen dürfen.
PROBLEMPFERD-Verladetraining: Ohne Rangordnungs-Diskussion geht nichts
Besonders beim Verladetraining hält sich ein Problempferd für ranghöher als der Mensch.
Es erwartet, dass der Mensch ihm weicht, ihm folgt oder es zumindest in Ruhe lässt.
Das Problempferd setzt seinen Führungsanspruch gegen den Menschen durch.
Es wird den Menschen beim Hängertraining
- wegdrängen, umrennen, treten oder beißen
- am Führstrick durch die Gegend ziehen
- ansteigen oder rückwärts ziehen
Coole Problempferde weichen und folgen bei der Bodenarbeit. Aber vorm Hänger setzen sie ihr Gewicht als Waffe ein.
Den Respekt eines Problempferdes muss man sich in einem Rangordnungs-Kampf erarbeiten.
Bei Rangordnungs-Kämpfen in der Herde gewinnt, wer bessere Waffen hat. Oder wer seine Waffen klüger einsetzt!
Sanfte Rangordnungs-Kämpfe gibt es nicht! Rangordnungs-Spielchen sind harmlose Auffrischungen der Pferderegeln durch den Ranghöheren!
Wer den Rangordnungs-Kampf scheut, sollte die Finger vom Verladetraining mit einem Problempferd lassen.
Denn jeder Fehlversuch bestärkt das Pferd, dem Menschen rangmäßig überlegen zu sein.
Hängertraining-Ablauf beim Problempferd
Das Problempferd muss lernen, dass es künftig rangmäßig hinter dem Menschen steht. Es wird seinen bisherigen Rang verteidigen. Das ist ARTGERECHTES VERHALTEN !
Wir fordern das Problempferd ständig zum Einsteigen auf. Aber nur so intensiv, dass es nicht unkontrolliert reagiert.
Dadurch lernt es den Verladetrainer als berechenbaren und konsequenten Partner kennen.
Später steht das Pferd auf der Hängerklappe. Der Trainer steht im Hänger hinter der Bruststange. Dosierter Zug mit dem Führseil fordert das Pferd zum Weitergehen auf.
Durch einen kleinen Vorwärtsschritt kann es den Zug jederzeit beenden und sich kurz ausruhen.
Wichtig ist, dass sowohl Pferd als auch Verladetrainer kopfgesteuert bleiben. Nur so kann das Pferd über sein Verhalten nachdenken und es ändern.
Irgendwann bei diesem Geduldsspiel macht es klick und das Pferd geht mit mehreren Schritten in den Hänger. Dann bekommt es eine 10-Minuten-Pause. Es soll sein Nachgeben als Erfolg genießen.
Das Yo-Yo-Spiel nach Pat Parelli schließt die Verlade-Übungen ab. Dabei wird das Pferd abwechselnd zurückgerichtet und wieder nach vorn geholt. Zwischen den Wiederholungen gibt es wieder kurze Pausen.
Nach einigen erfolgreichen Durchläufen gehen wir zu Phase 2 des NORMALPFERD-Verladetrainings über.
ÄNGSTLICHES PFERD-Verladetraining: Ängstliche Pferde brauchen viel Zeit zum Vertrauens-Aufbau
Ohne vorherigen Vertrauens-Aufbau würden wir kein Verladetraining mit einem ängstlichen Pferd durchführen.
Ängstlichen Pferden fehlt Vertrauen zum Menschen und Selbstvertrauen zu sich selbst.
Vertrauen zum Menschen bauen sie auf, wenn dieser sich
- ruhig, berechenbar und pferdeverständlich verhält und
- verständnisvoll auf die körpersprachlichen Botschaften des Pferdes eingeht.
Selbstvertrauen zu sich bauen sie auf, wenn sie kleine Herausforderungen wiederholt bestehen.
Die 7 Parelli-Spiele sind für den Aufbau von Vertrauen und Selbstvertrauen bestens geeignet. Denn sie knüpfen an die Erfahrungen des Pferdes beim Aufwachsen in der Herde an.
Mit Circling- und Squeeze-Game immer näher an den Hänger
Ihr Pferd geht im Schritt zwischen Hängerklappe und Verladetrainer im Kreis.
Wir beginnen mit großem Abstand zur Hängerklappe. Danach verkleinern wir langsam den Abstand zur Hängerklappe.
Solange Ihr Pferd den Kontakt zur Hängeklappe meidet, geht es weiter im Kreis. Sobald es die Klappe berührt, darf es stehenbleiben. So lernt es, dass der Hänger ihm Ruhe verschafft.
Nach einigen erfolgreichen Durchläufen gehen wir zu Phase 1 des NORMALPFERD-Verladetrainings über.
JUNGES PFERD- / FOHLEN-Verladetraining: Junge Pferde und Fohlen werden spielerisch verladen
Neugier ist bei der Fohlenerziehung und beim Verladetraining mit Fohlen oder jungen Pferden sehr nützlich.
Zuerst trainieren wir einzelne Schritte. Durch viele Wiederholungen wird das junge Pferd mit den Einzel-Schritten immer vertrauter.
Dann werden die Einzel-Schritte zu Gruppen zusammengefasst. Auch diese Gruppen werden oft und immer gleichartig geübt.
Eine Trainingseinheit muss nicht lange dauern. Manchmal reichen 5 Minuten. Die Häufigkeit der Wiederholungen ist wichtig, nicht die Trainingszeit.
Das junge Pferd empfindet dieses Training daher nicht als Arbeit, sondern eher als Abwechslung.
Mit dieser Methode gelingt es ohne Probleme, ein junges Pferd zu verladen. Und das Verladetraining macht den Menschen genauso viel Spaß wie dem jungen Pferd.
PS: Kleiner Prinz wohnt übrigens im Zentrum für Therapeutisches Reiten Johannisberg e.V. in Windhagen-Johannisberg.
Verladetrainer finden mit der Verladetrainer-Checkliste
Mit der Verladetrainer-Checkliste finden Sie schnell das passende Angebot:
1. Homepage anschauen
- Wird der Ablauf des Verladetrainings verständlich beschrieben?
- Wird klar, dass Sie nach dem Hängertraining das Verladen weiter festigen müssen?
- Gewinnen Sie Vertrauen zu dem Trainer und seiner Verlademethode?
2. Angebot anfordern
- Kommt das Angebot kurzfristig?
- Geht es auf Ihre Zuschrift (z.B. auf Ihre Verlade-Situation) ein?
- Verzichtet der Verladetrainer auf einen Vertrag mit Kleingedrucktem und Vorkasse?
- Sichert der Trainer ein positives Ergebnis und eine Preis-Obergrenze zu?
3. Anrufen lassen
- Ruft der Verladetrainer persönlich zurück?
- Geht er auf Ihre Verlade-Situation und Ihre Fragen ein?
- Erklärt er Ihnen das Verhalten Ihres Pferdes?
- Gibt er Ihnen Trainings-Tipps, auch wenn Sie noch nicht buchen möchten?
- Bietet er eine kostenlose und unverbindliche Videoanalyse an?
Wenn ein Pferdetrainer Ihre wichtigen Fragen geduldig beantwortet, dann wird er Ihrem Pferd ein geduldiger und einfühlsamer Verladetrainer sein.